Entwurf Aussenmauer JVA Wittlich
Die extrem lange und sehr massiv wirkende Aussenmauer der JVA Wittlich hat abschirmende Funktion - sie trennt die Insassen von der Aussenwelt. Durch die künstlerische Gestaltung kann ein visueller Übergang geschaffen werden, indem die Gefängnismauer nicht allein als trennend wahrgenommen wird, sondern sich assoziativ öffnet.
Das Thema Pforte/Eingang/Zugang/Öffnung wird aufgegriffen, in dem torähnliche Elemente die Wandgestaltung dominieren. Zwischen diesen Toren liegen Motive mit poetischer Anmutung, die aber durch ihren hohen Abstraktionsgrad bewusst nicht eindeutig lesbar sind. So kann der rote Kreis als Sonne, Mond, Ball o.ä. interpretiert werden, an anderer Stelle mag man ein Herz vermuten. Wiederholend tauchen netzartige Strukturen auf, Verstrebungen, die sich verdichten und wieder lösen. Die Motive liegen auf verschieden farbigen Flächen, wodurch unterschiedliche Raumsequenzen entstehen, die in der Abfolge eine auf Dynamik ausgerichtete Gesamtgestaltung ergeben.
Das wechselvolle Formenvokabular entlang der Mauer zielt auf Fernwirkung, ist aber so angelegt, dass der Betrachter bei einem Spaziergang entlang der Mauer von abwechslungsreichen Einzelbildern begleitet wird.
Am Übergang von Freiheit und Haft impliziert die Gestaltung der Aussenmauer der JVA Wittlich Optimismus. Die Bildwelt begleitet den Besucher in der Begegnung mit dem Inhaftierten. Was Aussen als sich öffnende Struktur abgebildet ist, mag sich im Gespräch als eine persönliche Öffnung hin zum Gefangenen verwirklichen.
Eichdirektion und Eichamt Bad Kreuznach
Die künstlerische Konzeption für die Eichdirektion und das Eichamt Bad Kreuznach bezieht sich inhaltlich auf das Mess- und Eichwesen, formal ist der Dialog mit der Architektur ein wesentliches Kriterium.
Messwerte können am besten durch eine Strecke veranschaulicht werden, die einen Beginn, eine bestimmte Richtung und eine definierte Länge vorweist. Als Transfer auf die Architektur, ist die künstlerische Gestaltung als Strecke zu betrachten: Eingang – Windfang – Treppenhaus - Gartenbereich. Die unterschiedlichen Raumsituationen werden mittels eines Farbkonzepts zu einer linearen Einheit zusammengefasst. Ausgehend von den 7 SI-Basiseinheiten die das Eichamt nutzt, ist diesen Einheiten jeweils eine Spektralfarbe zugeordnet. Als Kontinuum erscheinen die Farben auf Glasflächen; so wird der Eingangsbereich von zwei Glasstelen gerahmt, während der Durchgangsbereich (Windfang und Treppenhaus) die horizontale Bodenfläche aufnimmt und farbig durchbricht. Den Koordinaten des Gartenbereichs entsprechend, setzen die Sitzbänke farbige Akzente.
Entwurf Anthropologie der Johannes Gutenberg Universität/Mainz
Für die Freiflächengestaltung des Anthropologischen Instituts ist eine Betonmauer als Abgrenzung zum dahinter liegenden Botanischen Garten vorgesehen. Der Entwurf nimmt die vollständige Fläche der Betonmauer auf und wird als UV-Druck auf 6 einzelne Aluminiumplatten gedruckt, die fugenlos an die Betonmauer montiert werden.
Als Institut, an dem die Wissenschaft des Menschen gelehrt wird, war meine Grundidee, ein Bild der Menschwerdung zu erzeugen. Stichpunkte wie Urknall, Ursuppe, Zellbildung, Menschenaffe, Mutation, Mensch waren dabei inhaltliche Vorgaben. Die Schriftzüge ergänzen die bildliche Darstellung und fungieren als Assoziationsbrücken zu charakteristischen Merkmalen, bzw. Denkmustern des Menschen.